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SBF Persönlich. Roberto Pellegrini

13.03.2020

© Pro Litteris Zürich, Serie «Pieni & Vuoti»

Der Tessiner Fotograf Roberto Pellegrini arbeitete nach seiner fotografischen Ausbildung anfangs der 80-er Jahre als Lehrling in Locarno zunächst als Fotografen-Assistent bei der Modeschöpferin Laura Azzurra in Mailand. Seit 1983 arbeitet der heute 57-jährige als freischaffender Fotograf in Bellinzona. Gemälde, Skulpturen und Installationen, aber auch Architektur, Interieurs, Umgebungen, Menschen und Kunst gehören zu seinen Motiven. Seine Arbeit hat ihn in die französische und deutschsprachige Schweiz, aber auch nach Italien, Belgien und in den Norden Kameruns geführt. Pellegrini hat im Laufe seiner Karriere die Entwicklung der Fotografie von der analogen zur digitalen Fotografie miterlebt. Die Redaktion fragte ihn, wie sich dieser Wandel auf seine Fotografie ausgewirkt hat und nach seinen Grenzerfahrungen in der Sahara.

Was hat dich  all diese Jahre in der Fotografie gehalten? Vorallem war es die Leidenschaft für eine Arbeit, die es mir ermöglicht hat, viele Menschen in verschiedenen Bereichen zu treffen sowie der Wunsch, zu experimentieren und mich ständig zu verbessern.
 
Wie haben sich die Veränderungen, die der Fotografenberuf seit 1983 erfahren hat, auf deine Fotografie ausgewirkt? Aus technischer Sicht hat es mich positiv beeinflusst. Die digitale Fotografie hat unser Handwerk revolutioniert. Manchmal frage ich mich, wie wir früher mit den schweren und unhandlichen technischen Kameras fotografiert haben, dazu Tage in der Dunkelkammer verbracht und chemische  Dämpfe eingeatmet haben. Der Markt hat sich seit den 80er Jahren stark verändert, eine Anpassung war unverzichtbar. Heute habe ich kein grosses Studio mehr und in 90 Prozent der Aufträge bewege ich mich mit der Ausrüstung zum Kunden. Die Digitalfotografie war eine grosse Erfindung, auch wenn sie unseren Beruf, wie viele glauben, dadurch «trivialisiert» hat. Sie bleibt aber eine echte Spezialarbeit.
 
Welches sind die Höhepunkte deiner Arbeit? Wichtig waren die Reportagen bei den Filmfestspielen von Locarno und Venedig. Die Zusammenarbeit mit dem Netzwerk der Tessiner ethnographischen Museen hat mich in die Welt der Ethnographie gebracht. Ende der 80er Jahre herrschte zudem in Mailand ein lebendiges kulturelles und künstlerisches Umfeld. Das Porträt ist seitdem, so wie die architektonischen Innenräume, zum Dreh- und Angelpunkt meiner persönlichen Ausstellungsprojekte geworden. Im Laufe der Jahre haben persönliche Ausstellungen interessante Kooperationen mit verschiedenen Künstlern, Stiftungen und Kunstgalerien hervorgebracht.
 
Du hast auch als Dokumentarfilmer gearbeitet? Ich habe ethnografische Dokumentarfilme, die zwischen 1995 und 2011 vorallem im Tessin für das Netzwerk der ethnografischen Museen entstanden sind, gedreht. 1998 war ich im Norden Kameruns für den Dokumentarfilm «Auf den Spuren von Dr. Maggi», einem Tessiner Arzt, der 40 Jahre lang in Afrika lebte. 2010 erhielt einer meine Dokumentarfilme eine besondere Erwähnung als bester Kurzfilm im Filmmuseum in Turin. 2019 wurde ich mit einem Dokumentarfilm ans «Festival Sui Territori» in Gemona del Friuli eingeladen.
 
Was hat dich an der Arbeit in der Sahara fasziniert? Mehr noch als die Arbeit faszinierte mich der Ort, die Wüste und das Essentielle der Dinge. Ich war inspiriert von Ideen und fotografischen Projekten, die ich danach realisieren wollte. Es war wie eine starke mystische Erfahrung, die es mir aber verunmöglichte, was ich gesehen und gefühlt hatte, in Bildern wiederzugeben. Es war für mich als Fotografen eine frustrierende Situation. Mir wurde klar, dass die Fotografie Grenzen hat. Auf der menschlichen Ebene war der Dialog mit den Tuareg interessant und konstruktiv. 

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