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© Anaïs Salson
Das Thema ist komplex – aber, und dies zeigte die engagierte Diskussion – inspirierend und horizonterweiternd, wenn man bereit ist, den Erfahrungen anderer zu lauschen und zu reflektieren.
Zu Gast im strates in Lausanne waren am 3. Oktober die Soziologin Cornelia Hummel, deren wissenschaftliches Hilfsmittel die Fotografie ist, die Künstlerin Virginie Rebetez, die sich in ihren fotografischen Arbeiten mit dem Thema Präsenz/Absenz auseinandersetzt und sich in ihren langjährigen Arbeiten selbst in die Nähe von ethisch herausfordernden Situationen versetzt. Sodann Klaus Petrus, Fotojournalist, der oft in den Bereichen Armut und Migration recherchiert. Was auf den ersten Blick als disparate Auswahl erscheint, erwies sind in der Abfolge des gesamten, zwei Stunden dauernden Gesprächs, bei dem die Gäste zunächst ihre Arbeiten und Beispiele erklärten, als höchst fruchtbar. Fortan entspann sich eine von viel Engagement aller Gäste getragene Diskussion unter der Begleitung der Moderatorin Lydia Gabor, der das Publikum mit grossem Interesse folgte. Herausgeschält wurden neuralgische Punkte «der Fotografie», zum Beispiel eine ausgeprägter, auch von «den Medien» produzierter Überhang an stereotypen Bildern. Solchen Mechanismen entgegenzuwirken, ist einfacher gesagt als getan. Inwiefern man althergebrachten, seit jeher tradierten Bildtraditionen folgt, müsste genauer untersucht werden. Ebenso wie die viele weitere Fragen, die der Abend aufzeigen konnte und zu denen es sicher keine schnellen Antworten gibt. Die Diskussion im strates hat aber gezeigt, dass der (lange) Weg zu diesen Antworten ein wirklich interessanter sein kann. Wer nicht teilnehmen konnte, hier findet sich der Link zum Nachhören.