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SBF Persönlich

26.08.2021

© Oliver Hochstrasser, Heilerinnen

Oliver Hochstrasser. Hochstrasser (30) ist Autodidakt und fotografiert mit Schwerpunkt Corporate Kundschaft in den Bereichen Portrait, Reportage und Werbung. Er hat in Basel Wirtschafts- und Medienwissenschaften studiert. Zur Fotografie ist er mit 17 Jahren gekommen, weil er schon damals gerne Momente festgehalten hat, beim SBF ist er seit 2020 Mitglied.

Bei seinen Arbeiten ist ihm ein dokumentarischer, authentischer Ansatz wichtig. Hochstrasser sagt auch: «Mir ist es wichtig, die Kommunikationsabsichten meines Gegenübers zu kennen und ihn zielführend, unkompliziert und qualitativ hochstehend zu begleiten». Vorallem aber interessiert er sich beim Fotografieren für sein Gegenüber als Person, für seine Interessen und seine Motivation. Und: Er arbeitet gerne selbstständig. 

Wie war dein Einstieg in die Selbstständigkeit? Als Autodidakt ohne klassische Ausbildung eigentlich blauäugig und naiv. Ich startete direkt nach meinem Bachelorabschluss. Erst mit der Zeit habe ich gelernt, was alles zum Beruf des Fotografen gehört. Hätte ich das von Beginn weg gewusst, wäre die Hürde wohl zu hoch gewesen. So aber bin ich Schritt für Schritt hineingewachsen, habe Leergeld bezahlt, «on the job» gelernt und stetig optimiert. Heute bin ich glücklich über diesen Weg und kann von der Fotografie als Dienstleistung für Unternehmen leben.

Was war deine Motivation, selbstständig zu arbeiten? Die Selbständigkeit ist dem Berufsbild geschuldet. Ich liebe aber meine Freiheiten, besonders bezüglich Zeitmanagement. Die Fotografie hat mich jedoch schon vor und während des Studiums begleitet. Ich habe immer gerne Momente festgehalten. Zu Beginn waren es Stadtspaziergänge mit hunderten von Bildern. Auch heute halte ich Momente fest, jedoch mit mehr Präzision und Qualität. So frage ich mich immer, welches Bild dem Kunden den besten Nutzen bringt. Gelingt mir ein perfektes Bild, gehe ich mit einem wohligen Gefühl nach Hause.

Was ist (d)ein dokumentarisch-authentischen Ansatz? Dokumentarisch, weil ich das fotografiere, was ich sehe, auch im Sinne von Entdeckertum. Bei einem Unternehmen taste ich mich schrittweise an die Bilder heran.  Ich schaue genau hin, stelle Fragen und recherchier, um ein realistisches Bild zu zeigen. Was sich über die Dauer verändert hat, ist mein Blick. Er ist geschärfter, ich wähle mutiger den richtigen Ausschnitt und treffe eine zielführendere Bildauswahl. Authentisch bedeutet für mich, dass ich meinem Gegenüber mit Respekt begegne, ihm Raum gebe, so, dass er, trotz der Bedingungen der Corporate Fotografie, sich selbst sein kann und in einem guten Licht da steht. Es bedeutet für mich auch, authentisch gegenüber mir selbst zu sein.

Führt dein Interesse an deinem Gegenüber zu besseren Aufnahmen? Ich liebe Informationen. Das ist vielleicht vorallem eine Beruhigung für mich. Ich denke schon, dass mein Gegenüber sich dadurch ernstgenommen fühlt. Das schafft Vertrauen und so entsteht Lockerheit auf beiden Seiten. Zudem gibt es immer wieder spannende oder berührende Geschichten, die ohne mutiges Fragen nie ans Licht gekommen wären. Das ist für mich, neben einem guten Bild, ein toller Lohn.

Was unterscheidet dich von anderen Fotografen? Die Mischung aus Werdegang, Interessen und geschultem, fotografischen Auge. Wovon ich in der Corporate Fotografie sicher profitiere ist mein Studium. Ich verstehe, wie die Kommunikation eines Unternehmens funktioniert.

Du machst auch Gruppenbilder. Wie ist das Bild der Heilerinnen zustande gekommen? Ein Gruppenbild ist für mich immer eine kleine Bühne. So wähle ich, bevor die Personen kommen, den Bildausschnitt aus und kommuniziere dann, wo sie sich aufstellen dürfen. Ich beobachte, wie sich Personen innerhalb der Gruppe verhalten und greife dezent helfend ein. So finden alle einen Platz, der angenehm ist für sie. Hier war es mir wichtig, mit einem Lichtkegel das Scheinwerferlicht einer Bühne noch mehr zu verstärken und die Frauen als starke Einheit zu zeigen. Die Farbigkeit der Kleidung war mehr zufällig, lässt die Frauen aber authentischer erscheinen.

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