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© Pascal Vögeli
Pascal Vögeli
Vögeli (1973*) ist eigentlich Friseur. Er arbeitet jedoch seit 2013, nach einer zusätzlichen Ausbildung, als selbständiger Fotograf in Lenzburg. Das Besondere an seinem Beruf: Er verbindet die Fotografie mit seiner langjährigen Erfahrung als Friseur in seinem Salon, der «Coiffeur & Galerie». Pascal hat sich auf die Portraitfotografie und auf die Umsetzung von Märchen in Bildern spezialisiert. Er schreibt über diese spezielle Leidenschaft: «Denke ich an meine Kindheit zurück, erinnere ich mich an die Zeit, als mir meine Mutter Märchen vorlas. Schon damals habe ich gespürt, wie kraftvoll Bilder sein können, wenn sie uns in andere Welten entführen». Heute sieht er es als seine Berufung, diese Magie in seinen Bildern lebendig werden zu lassen. In der «Coiffeur & Galerie» vereint er seine beiden Leidenschaften. Dort widerspiegelt sich auch Pascals Sinn für Ästhetik. Das lassen der stylisch eingerichtete Salon und seine Passion für die Portraitfotografie schnell erkennen. Die Wände zieren seine eigenen Fotografie-Werke und geben dem Salon das Ambiente einer Kunstgalerie. Gezeigt werden auch Bilder anderer Fotograf:innen und Kunstmaler:innen. Wie hast du neben dem Friseur-Beruf den Weg zur Portraitfotografie gefunden? Als Friseur habe ich früh gelernt, Gesichter und Formen zu sehen und zu gestalten. Diese Leidenschaft für Ästhetik hat mich neugierig gemacht, wie ich Gesichter auch mit der Kamera inszenieren kann. So habe ich meinen Weg zur Fotografie und zur Portraitfotografie gefunden.Heute verbindest du «Haare» mit Ausstellungen? Für mich gehören «Haare» und Portraits zusammen – beide erzählen eine Geschichte. Die Idee hate ich, als ich sah, dass mein Salon auch ein Raum für Kunst sein kann, in dem Schönheit in vielen Formen gezeigt wird. Die Wände sind von Künstler:innen aus aller Welt gestaltet und verleihen dem Raum eine fast schon meditative Atmosphäre – ein Ort, an dem sich Kunst und Schönheit begegnen. Künstler:innen können bei uns ihre Bilder für drei Monate zu günstigen Bedingungen ausstellen, speziell auch diejenigen, die sich eine grosse Galerieausstellung nicht leisten können. Das ist mir wichtig. So schaffen wir eine Win-Win-Situation, in der Kunst und Inspiration frei fliessen dürfen. Du arbeitest mit Märchen, setzt Traumwelten fotografisch um. Warum spricht dies die Menschen an? Märchen berühren etwas Tiefes in uns – sie führen uns in unsere inneren Welten. Ich glaube, Menschen spüren beim Betrachten meiner Bilder diese Verbindung zu ihrer eigenen Fantasie und zu Träumen, die sie vielleicht schon lange vergessen haben.Wo und wie entstehen deine Märchenbilder? Sie entstehen im Studio und in der Natur. Jedes Werk besteht aus über 100 Einzelfotos, die ich zu einem einzigen, magischen Bild verschmelze. Ich kreiere auch 3D-Bilder in Cinema 4D, die ich später in meinen Kompositionen einfüge und mit malerischen Akzenten im finalen Schliff veredle. Durchschnittlich stecken rund 300 Stunden Arbeit in einem solchen Bild – ein Prozess, der für mich auch eine Reise in die Tiefe meiner eigenen Fantasie ist.Gibt es einen Markt für diese Art Fotografien? Ja, ich erlebe, dass viele Menschen genau diese Sehnsucht nach dem fantastischen und märchenhaften haben. Meine Arbeiten sind für jene, die nicht nur Kunst, sondern auch Inspiration für die eigene Seele suchen.Du hast dich auf Portraitfotografie spezialisiert. Was machen Portraits für dich interessant? Jedes Gesicht ist für mich ein Universum voller Geschichten. Besonders magisch sind diese Momente, wenn ein Mensch in Millisekunden alles loslässt – frei von Gedankenmustern, ganz präsent und authentisch. Diese kurzen Augenblicke einzufangen, ist für mich wie ein kleiner Zauber.Was bedeutet dir deine Kamera? Meine Kamera ist für mich ein Werkzeug, um Magie sichtbar zu machen. Sie hilft mir, Emotionen und Geschichten einzufangen, die sonst unsichtbar bleiben würden. Früher dachte ich, ich bräuchte unbedingt die beste Technik – heute ist mir klar, dass es nicht die Kamera ist, sondern der Blick dahinter. Erst wenn ich grosse Bilder erschaffe, mit über 150 cm Kantenlänge, ist mir die technische Präzision wichtig. So erhalte ich alle Details im Print und habe im Photoshop mehr Spielraum.Warum bist du dem SIYU beigetreten? Was sind deine Erwartungen? Ich möchte mich mit anderen kreativen Menschen austauschen und wachsen. Da wir dieses Jahr in die USA auswandern und ich künftig zwischen den Ländern pendeln werde, glaube ich, dass mir der Verband mit seinem exzellenten Ruf auch dort helfen kann – als Brücke zwischen Kulturen und als Ort, um gemeinsam Neues zu schaffen.