You are here:
News zu SIYU und seinen Mitgliedern. Weitere News über Ausstellungen, Informationen, Veranstaltungen und Wettbewerbe erhalten sie über unseren Newsletter SIYU INFO und über Instagram.
© Michel Jaussi, Flughafen Kloten
Michel Jaussi. Der Aargauer Fotografen Michel Jaussi – er ist seit 30 Jahren SBF Mitglied – ist bekannt für seine Luftaufnahmen, die mit der Drohne oder während eines spektakulären Helikopterflugs entstehen. Nach seiner Ausbildung zum Fotografen Ende der 80er Jahre in Bern, machte sich Jaussi 1992 selbstständig. Frühe Erfolge verbuchte er mit der Autofotografie in der Landschaft für Mercedes-Benz. Heute sind seine Arbeitsgebiete Landscape, Transportation, Tourism, Aerial, Architecture, Industry und Corporate.
Ein Studio hat Jaussi nicht mehr, vielmehr arbeitet er heute von zu Hause aus in Linn (AG) oder aus dem Helikopter. Seine Leidenschaft sind offene, eindrucksvolle, Landschaften und Stadtpanoramen sowie das Ausarbeiten von Key Visuals bis ins letzte Detail. Zum fünften Mal in Folge gehört er zum Kreis der 200 Best Ad Photographers Worldwide by Lürzers Archive. Du bist Experte für Drohnen und Luftaufnahmen. Warum wurde die Luftbildfotografie zu deinem Schwerpunkt? Mir gefällt das Arbeiten in der Natur sehr. Die Stimmungen am frühen Morgen oder gegen Abend zu erleben, insbesondere dann, wenn die Sonne tief steht – sowas bereichert unseren Beruf. Die Luftbildfotografie ergab sich irgendwann von selbst. Wer im Landscape- und Cityscapes-Bereich aussergewöhnliche Bilder realisieren will, kommt nicht darum herum, sich mit der Kamera in eine höhere Position zu begeben. Oft können Aufnahmen mit epischer Wirkung nur so entstehen. Die diesbezüglichen Erfolge geben mir recht. Welches sind die wirtschaftlichen Vorteile von Drohnenaufnahmen? Es gilt doch, einiges in Ausbildung, Prüfung und Material zu investieren. Wenn es für das Projekt notwendig ist, steige ich in Helikopter. Dies schon seit vielen Jahren. Mit Hochstativen arbeite ich seit 2013. Seit 2015 verwende ich grossen Drohnen, liess diese aber oft in Lohnarbeit und in meiner Begleitung umsetzen. 2017 investierte ich in eine grosse Drohne und absolvierte entsprechende Ausbildungen. Für mich war es der richtige Entscheid. Ich bin nun sehr flexibel und unabhängig bei den Umsetzungen. Aber auch aus wirtschaftlichen Überlegungen war es sinnvoll, in eine grosse Drohne zu investieren. Diese setze ich mittlerweile auch bei kleineren Aufträgen ein. Du machst für deine Luftbilder Helikopterflüge. Was sind die Herausforderungen bezüglich Sicherheit? Das A und O ist die gute Planung des Motivs. Die Lichtverhältnisse muss ich schon im Voraus kennen. Wann ist der richtige Zeitpunkt für die Umsetzung? Die Sicherheitsaspekte sind bei Helikopter- und Drohnenflügen sehr wichtig. Bei der Drohnenfotografie bin ich alleine für die Sicherheit zuständig und daher in einer noch grösseren Verantwortung. Die Nachhaltigkeit ist dir ein grosses Anliegen. Wie setzt du dieses Thema fotografisch um? Seit rund 10 Jahren versuche ich aufzuzeigen, dass das Thema der erneuerbaren Energie attraktiv umgesetzt werden kann. Mit diesen Bildern möchte ich auch aufzeigen, dass solche Anlagen die Landschaft verändern und auch bereichern können. Ich sehe oft auch eine Ästhetik darin und kann so zur Diskussion beitragen. Einer deiner Schwerpunkte ist das Fotografieren von Autos in der Landschaft. Wie verträgt sich das mit dem Thema Nachhaltigkeit? Die Fotografie von Autos in der Landschaft hat zwischenzeitlich stark abgenommen. Einerseits wird heute vieles im CGI umgesetzt, anderseits werden solche Produktionen meist einmalig international ausgeführt und dann auf alle Länder adaptiert. Als Auftragnehmer braucht es einen vernünftigen Umgang in Fragen der Nachhaltigkeit. Es liegt nicht an mir, Visionen und Wünsche des Kunden zu hinterfragen, sondern sie mit meinem Wissen zu unterstützen. Du bist seit 30 Jahren beim SBF. Wie hat sich der Verband in dieser Zeit verändert? Der Verband ist heute professioneller aufgestellt als damals, als es noch kein World Wide Web gab. Der Verband hat sich kontinuierlich weiterentwickelt und neue Technologien für sich genutzt. Wie konntest du als langjähriges Mitglied vom SBF profitieren? Ich habe sehr profitiert. Angefangen bei der Ausgleichskasse Promea, über mehrere Auftritte in den Buchpublikationen des SBF Bern Mittelland, die der gesamten Werbewirtschaft zugesandt wurden, zur Behandlung von rechtlichen Fragen bis hin zur gemeinsamen Erarbeitung der Sora Bewilligung für Verbandsmitglieder im Zusammenhang mit der neuen Drohnenregulierung (Übernahme des europäischen Rechts). Was wünscht du dir vom zukünftigen SBF? Dass der Verband weiterhin mit viel Engagement unterwegs ist und Zukunftsthemen stark im Fokus behält.