Anja Wurm – SIYU Präsidum

Anja ist im Kanton Zürich aufgewachsen und ist für die Ausbildung zur Fotografin EFZ nach Luzern gezogen. Nach einigen Jahren in der Stadt am Vierwaldstättersee, entschied sich Anja jedoch, wieder nach Zürich zu ziehen und lebt und arbeitet dort seit 2021. Ihr gefällt vor allem die Lebendigkeit der Stadt. Grundsätzlich kann sie sich aber auch ein Leben in einer anderen Weltstadt vorstellen.

Was hat dich am Beruf der Fotografin gereizt? Mich hat vor allem das Medium interessiert. Den Alltag als Fotografin konnte ich mir gar nicht vorstellen. Deshalb wollte ich ursprünglich nur ein Praktikum machen, um zu sehen, ob mir dieses Leben überhaupt zusagt. Statt eines Praktikums habe ich dann aber die Lehre als Fotografin EFZ gemacht.

Mit 22 Jahren hast du deine Lehre 2014 abgeschlossen und bist seither selbstständig. Wie konntest du dich als junge Fotografin durchsetzen und was reizt dich an der Selbstständigkeit? Die Lehre hat mir viel Sicherheit gegeben. Ich wusste, was ich tue und wie das Handwerk funktioniert. Ausserdem wurde ich von meinem Lehrmeister sehr unterstützt. So bekam ich kein Konkurrenzverbot und durfte bei Agenturen vorsprechen, die auch zu seinen Kund:innen zählten. Die Selbstständigkeit bietet mir viele Freiheiten in der Gestaltung meines Alltags. Diese Freiheit schätze ich sehr.

Warum nennst du dich Fotokünstlerin? Ich experimentiere gerne mit dem Medium Fotografie und verfolge immer wieder eigene Projekte ohne Auftraggeber:innen.

Was möchtest du mit deinen Bildern erreichen? Ich sehe mich als Geschichtenerzählerin. Diese Geschichten können erfundene Märchen oder recherchierte Reportagen sein. Ich möchte die Menschen zum Nachdenken anregen oder im besten Fall aufklären und inspirieren.

Deine bevorzugte Farbe ist Rosa – warum diese Farbe? Ich weiss nicht, ob das meine Lieblingsfarbe ist. Für mein aktuelles Projekt mit dem Arbeitstitel «Can we go back to nature» schien mir diese Ästhetik am besten geeignet. Und irgendwie bin ich da hängengeblieben. Ich versuche, diese Ästhetik auf andere Projekte zu übertragen. Im Moment macht mir das sehr viel Spass.

Viele kennen dich nicht ohne Hund? Meine Mopsdame Gorda war seit 2019 meine treue Begleiterin. Leider musste ich mich im Juli dieses Jahres von ihr verabschieden. Sie wurde im Alter von 14 Jahren aus gesundheitlichen Gründen eingeschläfert.

Du bist seit Juni 2024 im Präsidium des SIYU, zusammen mit Marion und Charlotte. Warum hat dich dieses Amt gereizt? Grundsätzlich interessiere ich mich für Politik und das Weltgeschehen. Dieses Interesse kann ich nun für unsere Branche nutzen. Es ist spannend, selber zu erleben, in welchem Umfeld wir uns als Fotograf:innen bewegen.
 
Für welche Bereiche bist du innerhalb des SIYU Präsidium verantwortlich? Im Moment befinden wir uns noch in der Endphase der Fusion. Unterschiedliche Verbandskulturen und Verwaltungssoftware müssen zu einem grossen Ganzen zusammengefügt werden. Daran arbeitet das Präsidium zusammen mit der PK intensiv. Und da braucht es vereinte Kräfte. Vor allem aber teilen wir unsere Kräfte, wenn es um lokale Treffen geht. Da wir in drei Regionen beheimatet sind, können wir uns die Arbeit für Veranstaltungen und Treffen entlang dieser Regionen teilen.

Warum braucht es den SIYU? Unser Beruf wurde und wird durch den technologischen Fortschritt stark beeinflusst. Wir befinden uns in einer spannenden Zeit und um auch politisch eine Stimme zu haben, ist es wichtig, dass wir uns als Einzelkämpfer:innen zusammenschliessen. Dafür brauchen wir SIYU. SIYU ist ein Ort, an dem sich Fotograf:innen austauschen, vernetzen und weiterbilden können. SIYU kann die Stimmungen und Meinungen der einzelnen Fotograf:innen sammeln und nach Aussen vertreten.