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SBF Persönlich

16.05.2023

© Alexander Palacios, Fusssohlen, Papua

Alexander Palacios. Der gebürtige Frankfurter Alexander Palacios (41) lebt und arbeitet seit 2008 in der Schweiz. Seine Beschäftigung mit der Fotografie begann 2002 unkonventionell als Party-Fotograf und während seiner Ausbildung zum Sport- und Fitness-Kaufmann. Sein Interesse an der professionellen Fotografie war damit geweckt. 

Seit 2006 arbeitet Palacios selbstständig. Er hat bei verschiedenen Fotografen assistiert und an der Schule für Gestaltung in Basel Kurse absolviert. Selber sieht er sich jedoch eher als Autodidakten.
 
Heute konzentriert sich Palacios auf die fotografische Kunst, die er mit seinen kommerziellen Aufträgen finanziert. Er reist dafür weltweit und arbeitet auch für Unternehmen wie Novartis, Roche, UBS, Vogue oder Burda. Der SBF Redaktion erzählt Palacios unter anderem, wie er die Fotografie, Menschen und unterschiedliche Lebenswelten wahrnimmt. 
 
«Seeds from Peru, planted in Germany, growing in Switzerland. I am a flower of art and the world is my garden.» Was hat es mit diesem Satz auf deiner Website auf sich? Mein Papa kam aus Peru. Ich selber bin mit 23 Jahren aus Deutschland in die Schweiz eingewandert. Ich sehe ich mich gedanklich als ein Lebewesen des Planeten Erde und weniger zugehörig einem Land, einem Staat oder einer Ethnie. Ich möchte gerne die Welt entdecken und den Mensch besser verstehen. Hätte ich einen Wunsch frei, würde ich mir dafür weitere Wahrnehmungssinne wünschen.
 
Welches sind deine fotografischen Schwerpunkte? Ich bin an den Menschen interessiert, denn sie bergen Geheimnisse, Ängste und Geschichten und sie können inspirieren. Ich versuche, Menschen in einer speziellen Ästhetik darzustellen. Ich bin kein Fan von Fotografien, die mit Leid punkten möchten, oder die jemanden in einem schlechten Licht zeigen. 
 
Was zeichnet deine Bilder aus und was unterscheidet sie von anderen Kunstfotografien? Das müssen Betrachter:innen für sich entscheiden, ich kann dies nicht bewerten. Ich kann aber für mich sagen, dass ich versuche, eine gewisse Ästhetik und Harmonie in ein Bild zu packen. Entweder strahlt es Harmonie aus oder nicht!
 
Kürzlich bist du nach West Papua in ein abgelegenes Tal gereist. Warum? Es handelte sich um einen Foto-Auftrag einer Firma, die Reisen in diese entlegenen Orte anbietet. Gleichzeitig galt mein Interesse den Menschen vor Ort. Es handelt sich um eine andere Kultur, um eine andere Lebensart. Beides ist aus unserer europäischen Sicht oft nicht nachvollziehbar. Wichtig war, dass ich mir immer der kognitiven Konsistenz bewusst war [innerer Drang, Einstellungen und Verhaltensweisen in Harmonie zu halten und Dissonanz zu vermeiden, Anm. Red.]
 
Du bist langjähriges Mitglied beim SBF – wo siehst du die Rolle des SBF? Ich bin nun seit genau 10 Jahren Mitglied – ein kleines Jubiläum, vielen Dank dafür. Ich finde es wichtig, die Fotografie hochzuhalten. In der heutigen Zeit wird Fotografie aufgrund der grossen Masse an Bildern oft abgewertet. Sie ist inflationär geworden. Es braucht Profis, visuelle Expert:innen, die Konzepte, Strategien und Lösungen entwickeln und das gilt es den Menschen zu vermitteln. Dafür ist der SBF da.

Was machst du in 10 Jahren? In meiner Denkweise existiere ich dort nicht, ich lebe im Hier und Jetzt. 

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