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SIYU Persönlich

16.04.2024

© Audrey Piguet, Kairos

Audrey Piguet.

Die aus Lausanne stammende Fotografin (1989) hat die Fotografikschule in Vevey (CEPV) 2012 mit Auszeichnung bestanden. Seit 2013 führt Piguet ihr eigenes Unternehmen in Grandavaux in der Nähe von Lausanne. Sie arbeitet sowohl an kommerziellen Projekten im Bereich Mode und Werbung als auch an künstlerischen Projekten. Piguet ist zudem Teilzeit-Assistentin im Museum «Photo Elysée» in Lausanne

Die Fotografin hat bis heute zahlreiche Auszeichnungen, darunter den zweiten Preis des Schweizer Nachwuchs-Fotopreises sowie eine Auswahl durch MAGNUM Photos erhalten und war an über vierzig Einzel- und Gruppenausstellungen in der Schweiz, in Frankreich, Kroatien, Spanien, Deutschland und den USA beteiligt. Ihre erste Monografie «Dark Glow» wurde 2014 vom Verlag «l'Âge d'Homme» veröffentlicht. Piguet ist seit Herbst 2020 als Künstlerin Mitglied des Vereins «Espace Artistes Femmes» und seit 2023 auch als Vizepräsidentin.

Kannst du uns die wichtigsten Inspirationen für deine Projekte nennen? Ästhetisch lasse ich mich von der «filmischen» Fotografie und der Malerei inspiriere, insbesondere von den barocken und romantischen Bewegungen. Ich spreche gerne über menschliche Dinge, vor allem über die Dualität zwischen Schatten und Licht und mit dem Wunsch, das Fremde hervorzuheben.
 
Wie gehst du dabei vor? Ich erstelle eine Skizze, konstruiere Kostüme und Accessoires und arbeite dann im Studio mit künstlichem Licht. Dort füge ich alles zusammen. In der Nachbearbeitung verfeinere ich das Bild zu einem ein glatten, nahezu plastischen Finish.
 
Warum bist du Fotografin geworden? Ich hatte das Bedürfnis zu gestalten und wurde von Fotografen wie Erwin Olaf und Gregory Crewdson inspiriert. Die technische und präzise Seite der Fotografie hat mich angezogen.
 
Kannst du uns etwas über die aktuelle Retrospektive deiner Arbeiten erzählen? Die Ausstellung «Altérités» in «La Vidondée» zeigt fast meine gesamte künstlerische Produktion der letzten zehn Jahre.
 
Hast du ein Lieblingsprojekt und wenn ja, welches? Die Serie «Funeral» ist langfristig angelegt und wächst mit mir. Jeder Charakter hat seine eigene Geschichte und Identität.
 
Was hat dir der vfg «Preis für Nachwuchsfotografie» gebracht? Der zweite Preis ermöglichte mir meine erste Ausstellung. Zudem habe ich wertvolle Ratschläge von anderen Fotograf:innen erhalten.
 
Welche Ratschläge würdest du jungen Fotograf:innen geben? Definiert eure fotografische «Handschrift» und seid ehrlich und sensibel gegenüber eurer eigenen Arbeit.
 
Wie siehst du die Zukunft der Fotografie? Sie hat einen wesentlichen Platz in unserer Gesellschaft, sie muss sich aber teilweise neu erfinden.
 
Wie soll sich ein Berufsverband wie SIYU der zukünftigen Entwicklung des Fotograf:innenberufs annehmen? SIYU sollte die Interessen der Fotograf:innen vertreten und den Austausch von Erfahrungen fördern.
 
Kanst du etwas zum hier veröffentlichten Bild sagen? Es handelt sich um ein Bild aus meinem Projekt «Parasomnia», das das Thema Schlafparalyse – eine Schlafstörung, bei der Betroffene wach im Bett liegen, ohne sich bewegen zu können – sowie die Verbindung zur Natur behandelt. Es fasst meine fotografische Herangehensweise gut zusammen und spielt mit verschiedenen Leseebenen.

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