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© Nik Egger, Marion Kistler
Nik Egger. Egger (1987) begann seine Karriere als Kamera-Assistent beim Schweizer Fernsehen, arbeitete als Kameramann für mehrere Spielfilmproduktionen, absolvierte die Ausbildung zum Fotografen an der Journalistenschule in Luzern und arbeitete mehrere Jahre im Studio von Guy Jost in Bern. Heute ist Nik als freier Kameramann und Fotograf für verschiedene Magazine und Zeitungen tätig und beim Bieler Tagblatt und Anzeiger Region Bern festangestellt.
Im Zentrum von Eggers fotografischem Schaffen steht die Erzählung. Ob Stillleben oder Reportage, oft interpretiert er Themen anhand einer oder mehrerer Sequenzen. Stark beeinflusst vom bewegten Bild, sucht er für jede Geschichte das richtige Format, die richtige Erzählform, den richtigen Zugang. Du hast als Kameramann beim Fernsehen und beim Film gearbeitet, heute arbeitest du als selbstständiger Fotograf. Wie beeinflusst deine Filmarbeit die Fotografie? Ich arbeite nach wie vor als Kameramann, die professionelle Fotografie ist später dazugekommen. Das Bewegtbild beeinflusst mich stark in meinem fotografischen Schaffen. Ich denke oft in Szenen, Sequenzen und Einstellungsgrössen. Du schreibst und fotografierst professionell, das heisst du machst die inhaltliche Recherche, schreibst den Artikel und fotografierst dazu – eine ungewöhnliche Kombination. Genau, und aus Sicht von Wochen- und Tageszeitungen ist das natürlich eine sehr ökonomische Arbeitsweise. Allerdings ist es schon ein ziemlicher Spagat und funktioniert lange nicht bei allen Themen und Protagonisten.Was machst du lieber – schreiben, fotografieren oder filmen? Ich habe keine Präferenz. Alle Disziplinen benötigen Hingabe, Präzision und Sorgfalt, sie haben ihre Stärken und Schwächen. Filmen ist jedoch sehr viel komplexer und vereint alle Ebenen und Künste, die es für das Erzählen von Geschichten braucht. Was mir daran sehr gefällt, ist die Teamarbeit. Diese fehlt mir bei der Fotografie manchmal. Wie findest du das richtige Format, die passende Erzählform, den spannendsten Zugang zu den Geschichten? Ein einfaches Beispiel sind Bildformate. Der Inhalt bestimmt, ob ich in einem 1:1, einem 6:7 oder einem Panorama fotografiere. Meiner Meinung nach wird die Formatwahl in der Fotografie heutzutage zu oft ausser Acht gelassen. Kameraleute und Regisseure überlegen sich vor jedem Projekt genau, in welchem Format sie drehen, das gehört zum Arbeitsprozess dazu und hat einen Einfluss auf die Rezeption.Du hast dich auch auf Porträtaufnahmen spezialisiert. Was fasziniert dich daran und wie findest du deine Protagonist:innen? Der zwischenmenschliche Austausch, ob er 10 Sekunden oder eine Stunde dauert, ist das Interessante und Bereichernde an der Porträtfotografie. Wenn man sich wirklich für sein Gegenüber interessiert, kann man immer etwas lernen.Du hast kürzlich den Swiss Press Foto den 2. Preis gewonnen. Wie unterstützt dich dieser Preis bei deiner Arbeit? Es ist eine Anerkennung für die Qualität der geleisteten Arbeit. Aber ich fotografiere nicht der Preise wegen, sondern weil ich Geschichten erzählen will. Was erwartest du vom SIYU Verband? Dass er nach Aussen den Berufsstand professionell vertritt und gegen Innen sinnvolle Dienstleistungen anbietet.
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