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SBF Persönlich

15.06.2020

© Lea Waser, Lockdown

Lea Waser. Die Zürcher Art-Direktorin und Fotografin Lea Waser arbeitet seit 2016 als selbstständige Fotografin. Ihre Ausbildung hat sie 2009 in Zürich abgeschlossen. Als Art-Direktorin beschäftigt sie sich mit der Konzeption und Produktion von visuellen Inhalten aller Art, einschliessling Print- und Digitalmedien. Waser ist seit 2017 Vorstandsmitglied beim SBF (Sektion Zürich - Zentralschweiz) und in der PK des SBF.

Lea Waser arbeitet, nach sechs Monaten Baby- und zwei Monaten Corona-Zwangspause, wieder in ihrem Fotostudio. Der Schock, als am 13. März der Lockdown bekannt gegeben wurde, war gross, ebenso, wie ihre Sorgen, wie es mit der Familie, den zwei Kleinkindern und ihrem eigenen Unternehmen weitergehen würde. Die SBF-Redaktion hat sie befragt, wie sie den Lockdown gestaltet hat, was sie aus der Zwangspause mitnimmt und wie sie den Wiedereinstieg schafft.
 
Was hast du am meisten vermisst während der Zwangspause? Es sind die Leichtigkeit und Unbeschwertheit des Lebens, unsere Luxusgüter, die ich vermisste. Ich lernte, noch zufriedener zu sein mit dem, was wir haben. Auch versuchte ich, Unsicherheit und Zukunftsängsten wenig Platz zu geben. Obwohl ich erst wenige Aufträge habe, spüre ich ein grosses Urvertrauen, dass sich auch meine Arbeit wieder einpendeln wird. Sollte die Arbeit ausbleiben, wird es längerfristig einen anderen Weg geben. Als Familie haben wir den Lockdown gut gemeistert.
 
Was hast du aus der Corona-Zeit für dich und deine Arbeit mitnehmen können? Ich habe «Freiheit» neu definiert. Freiheit ist, ein Glas Wein zu zweit zu trinken, während dem die Kinder schlafen. Freiheit ist, einen Arbeitstag pro Woche zu haben. Auch hat mich der Lockdown gelehrt, dass nicht immer alles nach Vorstellung und Plan läuft. Es war für mich zwar klar, dass ich nach der Babypause wieder im Studio arbeiten werde, ich hatte alles voraus geplant. Bloss – eine Pandemie hatte ich nicht vorhergesehen. Ich bin gespannt, ob ich in Zukunft und mit der Corona-Erfahrung, besser mit Unvorhergesehenem umgehen kann.
 
Wie ist dir der Wiedereinstieg gelungen? Während des Lockdowns habe ich meinen Arbeitstag kreativ genutzt und eine neue Website realisiert. Aber ich brauchte eine neue Herausforderung und wollte auch die aktuelle Lage festzuhalten. Die leeren Tennis- und Fussballplätze, die sonst fast immer belebt sind, haben mich für das Drohnen-Projekt «Playground» inspiriert. Die Bilder symbolisieren die Schwere, die während der Corona Zeit herrschte. Sie vermitteln aber wegen der Vogelsperspektive auch eine Leichtigkeit. Für mich ist es wichtig, jetzt nicht aufzugeben. Weiter machen, neues Bildmaterial realisieren, um zu zeigen «hey, ich bin noch da – es geht weiter». Meinen Kunden musste ich zuerst vermitteln, dass ich von der Babypause zurück bin. Mit der neuen Website kann ich das jetzt wunderbar tun.
 
Warum bist du Fotografin geworden? Ich entdeckte das Fotografieren mit sieben Jahren. Mein Grossvater fotografierte an Familienanlässen für die Alben. Er gab mir die Kamera und ich wusste, dass ich «das» werden möchte. Beim Betrachten der Fotos war ich fasziniert von den Emotionen, Gedanken und Erinnerungen, die aufkamen. Ich bin kein Mensch, der gerne von der Vergangenheit schwelgt, ich schöpfe gerne das «Hier und Jetzt» aus. Lange hatte ich die Vision, Kriegsfotografin zu werden. Mit meiner ersten Schwangerschaft habe ich diese Idee verworfen.
 
Du hast eine Leadership-Ausbildung absolviert. Wie kannst du diese nutzen? Die Führungsausbildung machte ich, als ich in einer Kommunikationsagentur ein Fotostudio mit einem Team von zehn Personen führte. Mit meinem «Bauchgefühl» kam ich an die Grenzen, ein Mentor in der Firma fehlte. Ich war damals 25 Jahre alt. Ich wollte dem Team eine gute Vorgesetzte sein und entschied ich mich für diese Ausbildung. Ich bin ein impulsiver Mensch. Die Ausbildung hat mir Ruhe und Selbstsicherheit in meinem Tun und im Umgang mit Kunden gelernt.

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