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SBF Persönlich

13.02.2020

© André Gutzwiler, Exzerption

André Gutzwiler. Seit 2015 ist der im Tösstal wohnende André Gutzwiler als selbstständiger Fotograf unterwegs. Sein Markenzeichen: Das mobile Studio. Seine Schwerpunkte: Industrie-Architektur und technische Architektur.

Das Geschäft laufe sehr gut, erzählt der Ostschweizer im Gespräch mit der SBF Redaktion. Heute ist der gelernte Hochbauzeicher, Innenarchitekt und Quereinsteiger dem Ziel seiner Träume nahe – das war nicht immer so. Gutzwiler schildert in der Rubrik «Persönlich», was ihn zur Fotografie gezogen hat, von den Ups and Downs des Einstieges und warum er heute in diesem Beruf arbeitet.    
 
Früher warst du Hochbauzeichner und Innenarchitekt. Heute bist du als Fotograf unterwegs? Mein Interesse an der Fotografie wurde während eines Fotokurses in der Oberstufe geweckt. An sich wollte ich nach dem Schulabschluss eine Fotografenlehre machen. Davon wurde mir jedoch von ängstlichen Leuten abgeraten. Wäre ich mutiger gewesen, hätte ich das auf Anhieb gepackt.

Dafür hast du es später «gepackt»? Der Fotografenberuf hat mich jedoch auch während meiner Arbeit als Innenarchitekt gereizt. Ich beschloss, ohne Ausbildung, aber mit viel Bauchgefühl, im Jahr 2000 mein erstes Studio in Altstätten aufzumachen. Ohne Erfahrung und blauäugig stürzte ich mich ins Abenteuer. Nach zwei Jahren mässigen Erfolgs wurde mir eine Stelle als Fotograf in St. Gallen angeboten. Das war der Sprung ins nächste Level. 
 
Du hast auch noch Kulissenbau und Lichtführung gelernt. Warum? 2006 stieg ich in das Studio von Urs Welter ein. Die Idee war vielversprechend: Ich sollte ihn nach seiner Pensionierung ablösen und das Studio weiterführen. Von Urs lernte ich die klassische Lichtführung und den Kulissenbau. Leider machen heute Renderings ein Fotostudio in dieser Grösse und mit dieser Infrastruktur überflüssig.
 
Du hast das fixe Studio mit einem mobilen Studio vertauscht. Wie arbeitest du damit? Nach der Liquidation des grossen Studios machte ich eine Auslegeordnung und habe geschaut, was vom Fotografen-Handwerk übrig bleibt und mich für das pure Gegenteil eines Grossraum-Studios entschieden. Mein Equipment ist heute nur noch so gross, dass es bequem in meinen Kastenwagen passt. Da die Objekte, die ich fotografiere, zu gross sind für einen Transport, fahre ich zu den Objekten hin.
 
Du bist mobil unterwegs. Wie finden dich deine Kunden? Ich finde die Kunden - das trifft es wohl eher.
 
Warum hast du Erfolg? Alles ist Relativ. In den Augen eines Millionärs wär ich wahrscheinlich meilenweit vom Erfolg entfernt. Ich definiere meinen Erfolg damit, dass ich beruflich das machen kann, was mir am meisten Freude bereitet und ich und meine Familie davon leben können. So gesehen, bin ich erfolgreich.
 
Hast du noch weitere Berufsziele? Ja. Auf meinem Weg durfte ich viele gute und schlechte Erfahrungen machen. Jeder Schritt baut auf dem Vorhergehenden auf und bringt mich weiter. Mein nächster Schritt wird mich von der Auftragsfotografie lösen und meine freien Arbeiten in den Vordergrund rücken. 

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