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SBF Persönlich

16.02.2021

© Sivano Pedrett, Wohnraum, 2020

Silvano Pedrett. Der Winterthurer Architektur- und Landschaftsfotograf ist Hochbauzeichner, Architekt und Fotograf und seit kurzem SBF Mitglied. Pedret erzählt, wie er sein architektonisches Wissen mit seinen fotografischen Fähigkeiten verbindet und warum er dem SBF beigetreten ist.

Du bist Architekt, arbeitest heute aber als Fotograf? Die Fotografie hat mich bereits als Teenager fasziniert. Ich überlegte mir, eine Ausbildung in Richtung Fotografie zu machen – noch bevor ich mich für die Hochbauzeichner-Lehre und später für das Architekturstudium entschieden habe. Die Freizeitbeschäftigung wurde so schleichend zum Beruf. Dass ich heute als Fotograf arbeite, ist kein Zufall.

Du bist der klassische Autodidakt? Während meiner Lehre habe ich mich intensiv mit der Fotografie befasst und wurde, noch bevor ich mich vermehrt mit der Architekturfotografie befasste, Mitglied des Fotografenteams der Zürcher Oberland Medien AG. Ich bin der klassische Autodidakt! Mir ist bewusst, dass der Bildungsweg des Autodidakten zuweilen umstritten ist. Ich habe aber auch die Erfahrung gemacht, dass das für mich als Fotografen eine Chance sein kann.

Die Konkurrenz in der Architekturfotografie ist gross – was unterscheidet dich? Im Gegensatz zum klassischen Fotografen, der Häuser fotografiert, kann ich als diplomierter und berufserfahrener Architekt behaupten, dass ich oft bereits ohne Erklärung der Architekten ein Gebäude verstehe und seine Essenz in wenigen Bildern festhalten kann.

Was interessiert dich als Architekt an der Fotografie? Die Architektur nehmen wir visuell in drei Dimensionen wahr. Die Fotografie jedoch ist «lediglich» ein zweidimensionales Medium. Diese Reduktion der dritten Dimension ist ähnlich wie bei einem Architektenplan. Ich als Ersteller muss lernen, mit zwei Dimensionen auch die dritte Dimension abzubilden, damit der Bauarbeiter den Plan lesen oder die Betrachterin die Fotografie verstehen kann. Ich habe es zu meinem Stil gemacht, mit möglichst reduzierten zweidimensionalen Bildern, oft einer einfachen Frontalperspektive, einen Raum zu erklären. Unsere Vorstellungskraft wird unterschätzt, oft genügt das Andeuten eines Elementes.

Welche Art von Gebäude fotografierst du am liebsten? Je nach Betrachtungsweise gibt es für mich unterschiedliche Antworten. Persönlich mag ich Bilder mit starken Kontrasten, wie beispielsweise Bilder von Bauten des Brutalismus. Wenn ich ein Gebäude fotografiere, mag ich Gebäude, bei denen die Liebe zum Detail der Architekten erkennbar ist.

Welche Materialien fotografierst du am liebsten? Persönlich mag ich eine materialgerechte Anwendung von Baustoffen. Ich habe eine Vorliebe für die Materialien Beton und Holz. Der unter dem Modebegriff «Japandi» zusammengefasste Stil sagt mir sehr zu!

Warum bist du dem SBF Verband beigetreten? Obschon ich durch meine Tätigkeit als Fotografie- Instruktor nicht immer im dunklen Kämmerlein sitze, bin ich als Architektur- und Landschaftsfotograf meistens eine One-Man-Show. Als Mitglied des SBF möchte ich gerne mein Netzwerk erweitern und von den fachlichen Diskussionen und anderem profitieren.

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