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SBF Persönlich, Sandro Ineichen

15.04.2022

© Sandro Ineichen, Präzise Genmedizin

Sandro wurde kürzlich Mitglied beim SBF. Er ist eigentlich Raumplanungszeichner und Verkehrsplaner und wurde – ungeplant – zum Fotografen. Heute ist er Werbefotograf in Winterthur. Sein Ziel: Bis 2025 will Sandro vollständig von der Fotografie leben können. Wie er das bewerkstelligen will, erzählt er im folgenden Beitrag der SBF Redaktion.

Du wurdest überraschend zum Quereinsteiger? Ja, so war es nicht geplant! Ich habe für eine Agentur spontan ein Shooting übernommen. Unsere Zusammenarbeit verlief reibungslos, der Kunde war sehr zufrieden und engagierte mich für den nächsten Auftrag. Nach dem dritten Auftrag kam erstmals der Gedanke, Fotografie hauptberuflich zu betreiben. 2019/2020 habe ich mich entschieden, eine Einzelfirma zu gründen und seither arbeite ich – vorerst nebenberuflich – als Fotograf.

Wo hast du gelernt, zu fotografieren? Ich fotografiere seit fast 30 Jahren. Die ersten Schritte mit einer Spiegelreflexkamera unternahm ich im Alter von 10 Jahren. In der Schule habe ich jeweils Fotografie als Freifach gewählt und mir so die technischen Grundlagen angeeignet. Auch die Dunkelkammer der Schule habe ich benutzt. Fotos zu entwickeln und zu retuschieren hat sehr Spass gemacht. Auch in meiner Berufsausbildung war die Fotografie eine ständige Begleiterin. Ich besuchte Ausbildungen im Bereich Bildbearbeitung mit Photoshop, um Visualisierungen für unsere Arbeiten im öffentlichen Raum machen zu können. Auch während meines Studiums habe ich Workshops besucht und mein Fotografie-Wissen erweitert. 

Was fasziniert dich an der Werbefotografie? Ich liebe alles, was technisch ist! Am liebsten mag ich es, wenn Kund:innen oder eine Agentur mit einem guten Briefing und Moodboard auf mich zukommen und ich Zeit im Studio mit dem Ausklügeln von Lichtsetups verbringen kann. Mein grösstes Ziel ist es, später von Produktewerbung leben zu können. Aktuell sind die meisten Aufträge noch im Bereich Dienstleistungswerbung. 

Wie verläuft dein Berufseinstieg? Ich habe kurz vor der Pandemie angefangen – keine guten Einstiegsbedingungen! Aber ich beklage mich nicht, ich bin noch angestellt. Ich ziehe den Hut vor allen Kolleg:innen, die diese Sicherheit nicht hatten. Auch war die Werbebranche mit dem Bereich Gesundheit, aus dem mein wichtigster Kunden stammt, nicht so stark betroffen wie der private Sektor. Mein Ziel bleibt – trotz Pandemie und Nachwuchs im letzten September – dasselbe. Bis 2025 will ich voll auf Fotografie wechseln, obwohl ich mir noch keinen Lohn auszahlen kann. Trotzdem kann ich bereits alles um die Fotografie über meine Einnahmen finanzieren. Das ist ein Anfang.

Wie baust du dir einen Kundenstamm auf? Ich setze ganz auf das Empfehlungsmarketing und auf den Aufbau eines guten, breit abgestützten Berufsnetzwerks. Ich bin aktiv auf Netzwerkanlässen und versuche, qualitativ gute Kontakte zu knüpfen, anstatt viele, oberflächliche Kontakten auf den sozialen Medien. So kennen mich die Entscheider persönlich und ich sie. Das verschafft mir eine stärkere Position, insbesondere dann, wenn ich Ihnen durch mein Netzwerk helfen kann.

Du bist kürzlich Mitglied geworden beim SBF. Warum? Die Mitgliedschaft im SBF hat für mich drei Gründe. Erstes geht es um die Erweiterung des Berufsnetzwerks. Ich sehe Kolleg:innen nicht als Konkurrenz, sondern suche die Zusammenarbeit. Ich bekomme regelmässig Anfragen für Arbeiten, die ich nicht mache (z.B. Events, private Shootings etc.). Diese leite ich gerne an Kolleg:innen weiter, die zur anfragenden Person passen und bei denen ich sicher bin, dass sie auch liefern können. Der zweite Grund für die Mitgliedschaft ist der Wissenstransfer. Wir alle sitzen im gleichen Boot und alle wurden mit einer schwierigen Situation konfrontiert. Der letzte Grund ist der persönliche Austausch und die Ausbildung. Regelmässige Ausbildungen sind für ein Weiterkommen im Beruf wichtig. 

https://sandroineichen.ch/