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SBF Persönlich: Enrico Cano

20.06.2023

© Enrico Cano, Mario Botta, Scuola Media, Morbio ticino

Der aus Italien stammende Fotograf Enrico Cano studierte am Istituto Europeo di Design in Milano (1985-1989). Er arbeitet seit 1990 als selbständiger Fotograf in Lugano und ist spezialisiert auf Architekturfotografie. Cano arbeitet auch seit mehr als zwanzig Jahren mit der Akademie für Architektur in Mendrisio zusammen und entwickelt dort, zusammen mit zukünftigen Architekt:innen, Reportagen und Ausstellungen oder organisiert Konferenzen und Fotokampagnen wie «La Villa Girasole», «die Bäder von Bellinzona» oder «Chandigarh – Brasilia». 

Cano begann sich als Zehnjähriger für Fotografie zu interessieren. Mit einer Kodak Instamatic, später dann mit einer Spiegelreflexkamera, begann er, in den Bergen zu fotografieren. Seither hat ihn die Fotografie nicht mehr losgelassen. Der SBF Redaktion berichtet er aus seinem Fotografen-Alltag zwischen Como und Lugano.
 
Du lebst in Como, dein Arbeitsplatz ist aber in Lugano. Das ist ein interessantes Arbeitsmodell. Was sind die Vorteile? Von Anfang an waren meine Arbeit und meine Kund:innen vor allem in Italien und der Schweiz. Seit 2010 ist meine Arbeit in der Schweiz vorherrschend geworden. Deshalb hielt ich es für sinnvoller, mein Studio in die Schweiz zu verlegen. Das Steuersystem hat sich in den letzten Jahren in Italien stark verändert und es gibt keine grossen Unterschiede mehr in der Besteuerung. Die Steuervorschriften in der Schweiz sind jedoch klarer und einfacher.
 
Du bist spezialisiert auf Architekturfotografie, warum? In den ersten Jahren habe ich auch im Studio vor allem Still life und Möbel fotografiert. Objekte zu fotografieren, den richtigen Blickwinkel zu finden, das richtige Licht zu erzeugen, ist interessant. Aber mit der Zeit habe ich mich mehr und mehr für architektonische Objekte begeistert, dafür, neue Orte kennenzulernen und neue Leute zu treffen.
 
Du fotografierst in Italien und in der Schweiz – gibt es Unterschiede beim Vorgehen als Fotograf? Fotografierst du anders in Italien? Ich habe an vielen Orten weltweit gearbeitet. Einer der faszinierendsten Aspekte dieses Berufs ist, dass er sich nie wiederholt. Das Schöne ist, dass man jedes Mal mit anderen Situationen konfrontiert wird. Aber wo auch immer, der Arbeitsstil bleibt derselbe; die Art und Weise, sich der Architektur zu nähern und sie zu entdecken, ändert sich nicht, ob man in Italien, in der Schweiz oder in China ist.
 
Du arbeitest auch mit Videos, machst auch Interviews mit international bekannten Architekten wie Renzo Piano. Wie ergänzen diese Videos deine Arbeit als Fotograf? Die Person, die in unserem Studio die Videos dreht, ist mein ältester Sohn Michele, auch er ist SBF Mitglied. Heute ist Video ein sehr effektives Mittel, um die Geschichte der Architektur zu erzählen. Wir werden vermehrt beauftragt, Videos unterschiedlicher Länge zu drehen. Heute ergänzt das Video das Fotoshooting und ersetzt es manchmal.
 
Gibt es ein Gebäude, dass dir durch deine Fotografie in besonderer Erinnerung geblieben ist? Es gibt kein bestimmtes Gebäude, obwohl die Casa del Fascio in Como aufgrund ihrer Nähe und ihrer Genialität von Bedeutung ist. Es gibt unvergessliche Reportagen, wie die Reportage Chandigarh – Brasilia von 2006, die mit und für die Accademia di Mendrisio entstanden ist – und viele andere, aber kein bestimmtes Gebäude.
 
Warum bist du SBF Mitglied? Seit ich mein Büro in der Schweiz betreibe, halte ich es für notwendig und richtig, meine Kolleg:innen in der Schweiz kennenzulernen und mit ihnen zusammenzuarbeiten. In einer Gemeinschaft ist es sehr wichtig, Beziehungen aufzubauen, aktuelle Themen zu diskutieren und gemeinsam zu wachsen.

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